Bericht Nr. 031 (15.04.2013): Venedig und die Formel 1

Die ersten Monate des neuen Jahres vergingen wie im Flug. Durch unsere Neuseelandreise im Februar hatten wir den Winter doch deutlich verkuerzt und angenehmer gemacht. Und Mitte Maerz war ich dann auch schon wieder auf Dienstreise in Deutschland. Iris hat die Zeit genutzt und flog schon eine Woche frueher nach Muenchen und kam dann auch erst Anfang April wieder zurueck nach Shenyang. Recht hat sie!

Ihr habt ja vielleicht das "Polizei-Taxi" gesehen, das ich im Ordner "Kurioses" verewigt habe. Ich habe ja auch schon oft ueber das vorschriftsmaessige Verhalten im Strassenverkehr berichtet. Jetzt weiss ich auch woher das kommt. An einem Samstag Morgen kam mir naemlich ein Auto auf meiner Fahrbahn entgegen - und zwar ein Fahrschulauto. Es war nur mit einem Passagier besetzt. Nachdem ich davon ausgehe, dass es hier - anders als beim Pilotenschein - keinen Erstalleinflug gibt, war das wohl der Fahrlehrer. Jetzt wundert mich nichts mehr. Jetzt wurde ich kuerzlich im Stau auch noch von einem Fahrschulauto ueberholt, das den Gehweg als Fahrbahn nutzte. Scheint also alles normal zu sein.

Kathrin war kuerzlich in Shenyang. Leider haben wir sie nicht gesehen, denn Iris war schon seit einer Woche in Deutschland und ich war gerade auf dem Weg nach Deutschland, als sie ankam. Lustig war aber, dass sie in Tiexi einen meiner Baustellenhelme gefunden hat und mit dem durch das Werk marschierte...

Ich lass' Euch mal was lesen. Unsere Firmenzeitung (Newspaper for the Associates of BMW Brilliance & BMW Group China, Maerz 2013) hat einen kleinen Artikel ueber bzw. von uns veroeffentlicht...

Und um dem gerecht zu werden, haben wir mal wieder einen Wochenendtrip in China unternommen. Vom 4. - 6. April flogen wir nach Suzhou in der Naehe von Shanghai.

Suzhou, 4. - 6.4.2013

Suzhou ist eine Stadt im Osten der Volksrepublik China nahe Shanghai. Weil die Stadt von Kanälen durchzogen ist, wird sie auch Venedig des Ostens genannt. Und das war auch der Grund, warum wir uns Suzhou ansehen wollten. Mit über 2.500 Jahren Geschichte ist sie eine der ältesten Städte im Jangtsekiang-Becken. Nachdem Marco Polo die Stadt im Jahr 1276 besucht und als großartig empfunden hat, wurde es 737 Jahre spaeter Zeit, dass wir auch mal hier her kamen. Bekannt ist Suzhou auch als die „Seidenhauptstadt“ des damaligen Kaiserreichs Chinas. Suzhou ist seit dem 14. Jahrhundert bis heute führend in der Seidenproduktion, sodass einige Seidenschals und -Krawatten mit uns den Weg nach Shenyang fanden. Waehrend der drei Tage in Suzhou machten wir auch noch einen Ausflug in das sehr viel kleinere Tongli, das ebenfalls von Kanaelen durchzogen ist und durch seine steinernen Bruecken dem Begriff des "Venedig des Ostens" schon etwas naeher kommt. Es wird zwar langsam waermer in Shenyang und auch der Fluss ist nun endlich aufgetaut, aber von Fruehling kann man noch nicht sprechen. In Suzhou sieht das schon anders aus, und wir haben uns an dem Gruen und den Blueten erfreut. Selbstverstaendlich gibt es in der Mediathek von unserem Ausflug wieder entsprechende Fotos.

Formel 1 in Shanghai, 13. - 14.4.2012

Und nur eine Woche spaeter zog es uns erneut "gen Sueden". Auch wenn in Deutschland entwickelt, haben wir es ja leider doch nie geschafft, die deutsche Hochtechnologie, den TRANSRAPID in Deutschland zu installieren. In Shanghai jedoch faehrt er unter dem Namen MAGLEV zwischen dem Flughafen Pudong und der Innenstadt. Ist schon beeindruckend, denn die Fahrt ist – anders als mit dem Taxi - in wenigen Minuten erledigt und 430km/h machen ganz schoen was her! Uebernachtet haben wir diesmal in der French Concession, sodass Ihr in der Mediathek auch hiervon wieder einige Fotos findet.

  

Es war der dritte Formel 1 Lauf des Jahres, fuer den wir uns ins Flugzeug setzten und nach Shanghai flogen. Ihr moegt es ja fuer Verrueckt halten, fuer ein Autorennen 1200km zu fliegen und auch noch eine Menge Geld fuer Flug, Hotel und Tickets springen zu lassen, aber warum nicht auch mal ein bischen Verruecktheit zulassen? Und live macht das deutlich mehr Spass, als am Fernsehbildschirm, zumal wir uns Tickets auf der Haupttribuene leisteten (auf dem nachfolgenden Bild ist das die Tribuene rechts oben).

Die Rennstrecke ist eines der vielen Prestigeobjekte der Chinesen, die damit weltweit ihr technisches Know-how und ihre wirtschaftliche Schaffenskraft demonstrieren wollen. Sie liegt rund 32 km nordwestlich vom Zentrum Shanghais und weist einige Besonderheiten auf. Sie bietet eines der modernsten Fahrerlager aller derzeitigen Formel-1-Kurse, das eng an den chinesischen Baustil der Umgebung angepasst ist. Weil der Untergrund der Rennstrecke zum großen Teil aus weichem Sediment und Sumpf bestand, musste man beim Bau eine große Menge Polystyrol verwenden, damit die Strecke „auftreibt“ und nicht absackt. Laut Tilke wurde der chinesische Markt „leer gekauft“, um das Projekt zu realisieren.

Natuerlich muss ich ueber das Rennen und die Formel 1 nicht viel schreiben, aber ein paar Bilder in der Mediathek ist es schon wert.

Shanghai brachte uns aber endlich mal mit unserer Kathrin zusammen, die mit Ihren Praktikantenkollegen ebenfalls zur Formel 1 geflogen war. Am Samstag trafen wir uns noch auf der Rennstrecke und gingen dann gemeinsam zum Abendessen. Endlich! Wie Ihr seht, macht sie in Beijing eine total professionelle Figur...

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