Bericht Nr. 025 (13.06.2012): Wir sind wieder viel unterwegs

Werkseroeffnung Tiexi:

Am 24. Mai fand die grosse Eroeffnungsfeier unseres neuen Fahrzeugwerkes im Stadteil Tiexi statt. Unter grosser Anteilnahmer diverser Politprominenz (Vize-Minister, Gouverneur, Buergermeister, deutscher Botschafter,...), Vorstaende (Dr. Reithofer, Dr. Eichiner, Chairman Wu, Chairman Qi), nationaler und internationaler Presse, sowie Fuhrungskraeften und Mitarbeitern des Werkes fand eine tolle Show statt. Auch das Fernsehen berichtete darueber, sodass ich sogar (natuerlich ganz hinten) in den Liaoning TV News zu sehen war. Videos dazu sind aber auch in Youtube zu finden (in China natuerlich nur ueber VPN-Client).

Bird Island (26.5.12):

Das letzte Wochenende vor dem Heimaturlaub haben wir noch zwei nette Ausfluege gemacht. Am Samstag fuhren wir zur Bird Island. Bird Island ist eine kuenstliche Insel im Hunhe River am oestlichen Stadtrand von Shenyang. Auf netten Wegen kann man die Insel umrunden und durchqueren und sieht immer wieder schoene Voegel. Besonders beeindruckend sind die grossen Kraniche. Am Sonntag nutzten wir den wunderschoenen Sommertag und fuhren zum ...

...Fenghuangshan (27.5.12):

Der Fenghuangshan od. auch Phenix Mountain genannt, befindet sich etwa 200km suedlich von Shenyang auf dem Weg nach Dandong an der nordkoreanischen Grenze. Der Ausflug ist die rel. weite Anfahrt wert, denn bereits kurz nach dem Shenyanger Flughafen beginnt die Huegel- und Berglandschaft, die sich bis an die koreanische Grenze zieht. Der Fenghuangshan selbst setzt sich dann aber durch seine deutlich groessere Hoehe von der ihn umgebenden Landschaft ab. Wie in China ueblich, gibt es keine "normalen" Bergwanderwege. Vielmehr nehmen die Wege immer den kurzesten und damit steilsten Weg nach oben. Die Wege sind z.T. extrem steil, sodass das eher klettern als wandern ist. Dementsprechend sind in die Felsen Tritte und Stufen geschlagen und dementspechend war auch unser Muskelkater in den Tagen danach. Aber seht es Euch in der Mediathek doch selbst an. 

Wein in China:

Obst in China schmeckt einfach herrlich gut, mit einer Ausnahme: Weintrauben. Und wenn man einmal Weintrauben gegessen hat, versteht man auch sofort, warum der chinesische Wein so fuerchterlich schmeckt. Eines dieser chin. Weingueter haben wir waehrend eines Workshops kuerzlich besucht (Sun Valley Manor). In mitten einer schoenen Huegellandschaft befindet sich da ein schoenes Herrschaftshaus (wenn auch typisch chinesisch barock), das beruehmt sein soll vor allem fuer seinen Eiswein. Also auf jeden Fall ist er teuer, denn die Flashen, die wir gesehen haben, lagen bei ueber 4700 Euro! Was wir getrunken haben, war aber absolut ungeniesbar (das war so ein "Chateau Lafit Migraene"), aber Geschmaecker sind ja wohl verschieden.

  

  

  

 

  

Ein unappetitliches Thema:

Bewusst habe ich bisher nie ueber ein spezielles Thema berichtet, da es ganz einfach nicht nur unangenehm, sondern ausgesprochen ekelig ist. Die Hygiene auf oeffentlichen Toiletten, also auch in Hotels od. Restaurants - und nicht nur die wirklich "oeffentlichen" auf der Strasse od. in Hutong-Vierteln. Nachdem aber nun auch bei 1 & 1 im Internet der folgende Artikel erschien, muss ich nun doch einige Worte darueber verlieren.

Obige Verordnung kann ich nur begruessen, ich zweifle aber an ihrer Umsetzung. In China gibt es viele Verordnungen und Regeln, die niemanden interessieren. Beispielhaft moechte ich da nur mal die Verkehrsregeln nennen, die niemand befolgt. Spucken, das z.B. in Beijing verboten ist und man dennoch staendig ueber Tretmienen steigt. Oder auch die ueberlangen und ueberbreiten LKWs, die verboten sind und dennoch die Strassen befahren.

Das Problem mit dieser neuen Verordnung ist ganz einfach, dass Chinesen ueberhaupt kein Verantwortungsgefuehl fuer oeffentliches Eigentum haben. Das Denken diesbezueglich wurde ihnen wohl frueher durch den Kaiser und heute durch die kommunistische Partei aberzogen. Auf jeden Fall sind oeffentliche Toiletten einfach mehr als unangenehm - und auch Chinesen moegen sie eigentlich nicht. In den Hutongs in Beijing bleibt den Bewohnern aber gar nichts anderes uebrig als sie zu benutzen, denn in den Haeusern gibt es keine Toiletten. Und wenn man nach einem langen Spaziergang durch Beijing dort mal rein muss, dann faellt es auch einem Mann schwer zu pinkeln, denn er steht i.A. im "Wasser" und neben ihm (es gibt keine Kabinen od. Trennwaende) kauert einer, der gerade sein Wuerstel lautstark abdrueckt.

  

Waehrend unseres Urlaubes in Tibet im letzten Jahr fragten wir nach dem Essen in einem kleinen Lokal auf der Strecke nach der Toilette. Nach einer nachdenklichen Minute erwiderte die Bedienung dann: "You'd better go into the nature!" Wie man aus obigem Bild erkennen kann, sind Kloschuesseln eine westliche Erfindung und fuer viele Chinesen nach wie vor unueblich. Das hat zur Folge, dass sie oft nicht wissen, was damit zu tun ist. Aber dafür gibt es dann hilfreiche Piktogramme, wie man hier erkennen kann:

Wenn vor einem einer auf der Klobrille stand, kann man das aber gut an den Profilabdruecken auf der Klobrille erkennen, sodass dieses Piktogramm eigentlich ueberfluessig ist. Da man als Mann hier staendig "im Wasser" steht, wurden auch trickreiche Hilfen erfunden...

  

Tja, es gibt halt nur eines: Gummisohlen!

Urlaub:

Am Inhalt des obigen Themas koennt Ihr schon erkennen, dass es einfach mal wieder Zeit wurde, nach Hause zu fliegen. Und so sind wir am 1. Juni wieder mal in die Heimat geflogen. Die ersten Tage verbrachten wir zu Hause und hatten einige liebe Freunde zu Besuch. Da das Wetter aber mehr als bescheiden war, fuhren wir fuer einige Tage nach Suedtirol. Die beiden letzten Tage verbrachte ich dann noch bei BMW im FIZ und beteiligte mich an unserer "Werbeaktion" fuer Shenyang "Join us!" Die Tage vergingen wie immer wie im Flug und schon ging es wieder nach Shenyang. Iris geniesst die Tage zu Hause noch etwas länger und kommt erst Mitte Juli wieder nach Shenyang.