Bericht Nr. 027 (13.08.2012): Panda Baeren und Allradantrieb

Chinesische Schriftzeichen:

       Wo        cong          De          Guo       lai. (Ich komme aus Deutschland)

     Ar     ling  Yi   Ar     Nian    Qi   Yue    Yi Wu Hao
     2        0    1     2      Jahr     7  Monat  1  5   Tag (Das Datum: 15.7.2012)

Auch wenn einem diese Schriftzeichen unlernbar erscheinen, so probiere ich es nun doch! Summer, meine Chinesisch-Lehrerin kann sehr gut zeichnen bzw. malen. Und da Chinseisch eine Bilderschrift ist (oder zumindest mal war), malt sie mir oft zuerst das entsprechende Bild und leitet daraus das chinesische Schriftzeichen ab. In der Kombination Bild, Schriftzeichen und Wort kann ich mir das einigermassen gut merken. Ich hab ja sonst nichts zu tun.

So schwer wir Erwachsenen uns auch immer tun moegen, die chinesische Sprache zu erlernen, fuer die Kinder ist das ein „Kinderspiel“ im wahrsten Sinne des Wortes. Die Kinder unserer Expats lernen Chinesisch und Englisch quasi nebenbei. Wer mit Kindern hier ist, hat im Allgemeinen eine Ayi, also eine Haushaelterin, die sich um die Kinder kuemmert. Und die Ayi spricht meist ausschliesslich Chinesisch. Im Kindergarten sprechen die Kinder dann Englisch. Und es ist schon interessant zu sehen, wie die kleinen uns Erwachsenen dann uebersetzen, was wir nicht verstehen. Besonders hervorheben moechte ich eine hier lebende Familie: Die Eltern sind tuerkischstaemmige Deutsche, sie sprechen also Tuerkisch, bzw. Deutsch mit den Kindern. Die Ayi spricht Chinesisch mit ihnen und im Kindergarten sprechen sie Englisch. Und untereinander sprechen die beiden beim Spielen Chinesisch.

Geburtstag:

Nicht dass mein Geburtstag besonders wichtig waere - ganz im Gegenteil, eigentlich nehme ich den nicht besonders ernst. Ich wollte aber einfach mal wieder meine Mitarbeiter zum Essen einladen und dachte mir, dann kannst du das ja auch gleich an deinem Geburtstag machen. Und so lud ich meine Abteilungs- und Projektleiter zum Abendessen in unseren Lieblings-Thai ein, um ihnen eine Freude zu machen. Es kam aber ganz anders, meine Mitarbeiter haben mich ueberrascht - und das wuerde ich Euch gerne zeigen, denn ich glaube, eine solche Herzlichkeit, kann man eben nur in so einer internationalen Auslandsgemeinschaft erleben...

  

  

  

   

Ich war absolut sprachlos. Und um den Neid bei einigen maennlichen Besuchern unserer Homepage zu schueren, habe ich diese Fotos nun doch etwas groesser eingefuegt. Hier ein paar Daten:
Hubraum: 29ccm
Leistung: 2,9 PS bei 11.000 min-1
Hoechstdrehzahl: 18.000 min-1
Hoechstgeschwindigkeit: 70km/h
Allradantrieb
Das ist ein absolutes Monster, und ich muss mir erst mal einen Platz suchen, wo ich unbeobachtet ueben kann, damit ich mich nicht blamiere.

Und dann war da noch das Modell der ehem. chinesischen Staatskarosse Hongqi CA770TJ (Hongqi = Rote Fahne), dem Stolz der chin. Automobilindustrie. Der Hongqi wurde von 1958 - 2008 bei der chin. Firma FAW gebaut und es gab ihn auch als Cabriolet. Der Hongqi wurde von hochrangigen Politikern zu wichtigen Ereignissen benutzt, wie hier, als Deng Xiaobing die Parade zum chin. Nationalfeiertag am 1.10.1984 abnahm. Ein wirklich besonderes Modell einer limitierten Ausgabe mit der Nr. 5137.

  

 

Kathrin und Panda-Baeren:

Leider musste ich ja meine Dienstreise nach Deutschland kurzfristig stornieren. Nach fast einem Jahr hat uns aber unsere Kathrin endlich mal wieder besucht, sodass das ein wunderbarer Ausgleich war. Kathrin war hier vom 7. bis zum 15. August. Natuerlich haben sich Kathrin und Iris in Shenyang vergnuegt und viel eingekauft. Auch die Schneiderin wurde natuerlich wieder gut beschaeftigt. Das Wochenende haben wir im 2500km entfernten Chengdu verbracht ("kleiner Wochenendausflug"), der Hauptstadt der Provinz Szechuan (die mit dem scharfen Essen). Hier wohnen etwa 10,4 Mio. Menschen - also nicht besonders viele. Wir kamen aber nicht wegen der Menschen hier her, sondern wegen der Panda Baeren. Davon aber spaeter mehr.

Tja, eigentlich wollten wir natuerlich zu dritt nach Chengdu fliegen, aber einen Tag vor dem Abflug bekam Iris ploetzlich starke Rueckenschmerzen (ein altes Kriegsleiden), die sich auch bis Samstag nicht so verbesserten, dass sie sich die 5 Stunden Flug haette zumuten koennen. Und so hat Iris sich zu Hause ausgeruht und Kathrin und ich mussten alleine fliegen. Wer Lust hat auf Chengdu und die Pandas, dem kann ich uebrigens das Rhombus Chengdu Hotel waermstens empfehlen.
Den Samstag Nachmittag verbrachten wir in der Wenshu Yuan Monastry, einem sehr schoenen buddhistischen Kloster mit einem huebschen Park. Danach waren wir im Wuhan Shrine, einer huebschen, aber ueberlaufenen Tempelanlage, sowie in der daneben liegenden Jinli Strasse. Sie wird auch bezeichnet als "die erste Strasse des Shu-Koenigreiches". Sie wurde 221 - 223 n. Chr. Als Geschaeftsstrasse im Koenigreich Shu erbaut. Sie ist sehr belebt und man fuehlt sich in ihr um Jahrhunderte zurueck versetzt.

Der naechste Tag gehoerte den Panda Baeren im "Chengdu Research Base of Giant Panda Breeding", dem eigentlichen Ziel unseres Ausfluges. Obwohl China nicht gerade beruehmt dafuer ist, Tiere gut und artgerecht zu behandeln, waren wir sehr positiv ueberrascht. Das Research Center hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Pandas zu erhalten und zu vermehren. Etwa 1000 Giant Pandas leben noch in der Wildnis und etwa 20 Giant Pandas befinden sich hier. Die Anlage ist gross und gepflegt und die Gehege fuer die Giant Pandas, sowie die kleinen Red Pandas bieten ausreichend natuerlichen Lebensraum.
 

Was den Ausflug nach Chengdu anstrengend machte, war das Klima, denn Temperaturen um die 40 Grad und extreme Luftfeuchtigkeit waren ausserordentlich schweisstreibend. Die Pandas und die Stadt Chengdu waren dennoch den Wochenendausflug wirklich wert und so findet Ihr natuerlich wieder Fotos in der Mediathek.